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Plaschischen
Ein Beispiel für die enorme Mobilität von Menschen in früheren Zeiten ist in Plaschischen/Plašišče zu entdecken.
Die Ortschaft liegt am nordöstlichen Ufer vom Keutschacher See. Dorthin "verirrt" sich am Beginn des 19. Jahrhunderts der gut 20-jährige Bartholomäus Theuerschuch, ein Sohn des Eisenhändlers Oswald Theuerschuh und seiner Frau Maria, geborene Toporischa, aus der Gemeinde Tržič/Neumarktl 97, in der Region Gorenjska (Oberkrain). Mit knapp 50 Kilometern scheint die Entfernung nicht allzu groß zu sein, aber der Weg führte damals - vor mehr als 200 Jahren - über die natürliche Barriere der Karawanken, hinauf auf den Loiblpass/Ljubelj, hinab nach Ferlach/Borovlje, und anschließend musste noch die Drau überquert werden. Vermutlich war das wohl eine Tagesreise.
Bartholomäus Theuerschuch wurde Knecht beim vulgo Lederer. Auf einem der nahen Höfe lernt er Maria Sablatnigg, die Tochter von Michael Sablatnigg und seiner Frau Maria, geborene Niendl, kennen.
Im Jänner 1803 kommt ihr erstes Kind Maria zur Welt. Bartholomäus Theuerschuch bekennt sich sofort zur Vaterschaft, die Legitimation durch nachfolgende Ehe erfolgt aber erst neun Jahre später. Die beiden bekommen noch zwei Mädchen, Agnes und Clara.
Bartholomäus Theuerschuch wird 1816 durch Kauf Eigentümer von vlg. WUNKOUTZ (1/6 Zulehen + Mühle + Stampf + Taffern, Hsch. Keutschach, EZ 47, (Urb.Nr. 23) KG. Keutschach), in Plaschischen 6.¹
1823 stirbt seine Frau Maria an Brand. Sie wurde nur 45 Jahren alt.
Zwei Jahre danach, im Juni 1825, heiraten er und die 29-jährige Magdalena Kompein. Sie war die Tochter meiner 3-fachen Urgroßeltern Matthias Kompain und Maria, geborene Walcher. Die beiden werden Eltern von sechs gemeinsamen Kindern, drei Mädchen und drei Buben. Im Frühjahr 1842 stirbt auch Magdalena, im Alter von nur 47 Jahren,. Die Todesursache ist gleichfalls Lungenbrand.
37 Jahren bewirtschaftet Bartholomäus Theuerschuch den Besitz am Weg nach Reifnitz. 1853 übergibt er an seinen Sohn Thomas Theuerschuh. Der Auszügler Bartholomäus lebt noch 12 Jahre. Er stirbt mit 89 Jahren an Wassersucht und wird am Weihnachtstag 1865 in Keutschach/Hodiše beerdigt.
¹ Quelle: "Seental Keutschach" - Die Gemeinde Keutschach am See, Geschichte - Kultur - Natur; Universitätsverlag Carinthia,  Klagenfurt 1989, S. 157. Anmerkung: Schreibweise nach dem Original.
Letzte Aktualisierung: 17.10.2021
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