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Nadram
Nadram besteht aus neun Wirtschaften. Es ist ein Streudorf und bildet die Nordwestgrenze der Gemeinde gegen Klagenfurt hin. Bei der Anlage des Ortes läßt sich keine Planmäßigkeit  erkennen. Es gibt keinen Ortskern und die Wirtschaften, die seinerzeit zur Ortschaft zusammengezogen worden sind, liegen sehr weit verstreut. Es waren dies die "Wolbathkeusche", "Jetschmannhube", "Mathiuzkeusche", "Michlhube", "Lippitzhube", "Klatzerkeusche", "Kunstlkeusche", "Tulounigkeusche" und die "Wölzerkeusche".
Der Namen des Dorfes wird um 1500 erstmals erwähnt. Er leitet sich vom slowenischen "nader" ab, was soviel bedeutet wie "Wampe". Wahrscheinlich war der Namensgeber dieser Ortschaft ein sehr beleibter Mensch. Auch die Bezeichnung "Am Adram" findet sich in alten Urkunden.
Der frühere Besitzstand in Nadram läßt sich nur sehr schwer nachvollziehen. Schlägt man in alten Urbaren nach findet man für 1551 zwei Hollenburger Besitzungen und um 1620 sechs Viktringer Huben. Da die Wirtschaften sehr verstreut liegen, weiß man heute nicht mehr welche damals zu Nadram gezählt wurden. Die Zahlen sind daher nicht sehr aussagekräftig.
Im Jahr 1785 zählte der Ort 42 Bewohner. Ihre Anzahl veränderte sich bis 1805 auf 45 und sank bis 1900 auf 39 Einwohner. Heute leben 28 Menschen in Nadram.
Um 1848 waren alle neun Nadramer Besitzungen Eigentum des Klosters Viktring. Auch der Kogel auf dem sich die neun Hofstellen befinden dürfte einst dem Kloster Viktring gehört haben. Sein Name läßt es erahnen. Er trägt die Bezeichnung "Stiftkogel" und könnte irgendwann dem Kloster Viktring "gestiftet" worden sein. Von den neun Besitzungen werden nur mehr drei als Landwirtschaften betrieben. An Stelle der anderen Huben stehen heute Familien- bzw. Wochenendhäuser.
ZUR FAMILIE:

Lippitzhube 5 (Erbhof)
KG  Toppelsdorf, EZ 14
Der Name ist eine slowenisch-mundartliche Koseform des Taufnamen "Philipp".
Die Hube war einst der  Grundherrschaft Kloster Viktring abgabepflichtig. Sie ist im Hauptsummarium von 1821 mit einer Fläche von 48 Joch angegeben. Die Wirtschaft bestand damals aus zwei Wohnhäusern und einem Stallgebäude.  Heute stehen nur mehr Teile der einstigen Wirtschaft.

Die Bebauer/Eigentümer:
Um 1821 Johann Migsche;
ab 18.1.1828 durch Übernahme Thomas Migsche;
ab 5.9.1854 durch Einantwortung Jakob Migsche;
ab 17.6.1893 durch Einantwortung Alois Miksch;
15.6.1940 durch Einantwortung Alois Miksch;
ab 2.5.1966 durch Übernahme Alois Miksch.
Lippitz-Hube
Aus Hannes KASTRUN "Maria Rain" - im Wandel der Zeit; Eigenverlag 2000, S. 143 und 146
Am 6. Februar 1832 feierten meine Ur-Urgroßeltern, der Lippitzbauer Thomas Mitsch und die Bauerntochter Ursula Summer, in der Kirche von Göltschach ihre Hochzeit.
In den Jahren zwischen 1834 und 1850 erblickten in der Lippitzhube in Nadram zehn Kinder das Licht der Welt.
Aber auch der Tod schlug immer wieder erbarmungslos zu. Im Jänner 1840 starb der erst 2½-jährige Matthäus. Einer der beiden im August 1850 geborenen Buben kommt schon tot zur Welt. Nur zwei Tage später stirbt auch sein Zwillingsbruder Lorenz. In beiden Fällen steht im Sterbebuch, in der Rubrik "Todesursache": "Schwäche".

Der nächste Schicksalsschlag ereilte diese Familie im Frühjahr 1853. Innerhalb weniger Tage raffte der Typhus zunächst den Vater (Thomas, 48 Jahre), danach den ältesten Sohn (ebenfalls Thomas, 19 Jahre), und zuletzt auch noch die Mutter (Ursula, 42 Jahre) hinweg.
Der nächste Lippitzbauer wurde am 5. September 1854, durch Einantwortung, der einzige verbliebene, erst 25-jährige Sohn Jakob Migsch(e). (Der Begriff "Einantwortung" steht für eine Hofübernahme nach dem Ableben des Vorbesitzers.)  
Reste der Lippitz-Hube, 2001
Reste der Lippitz-Hube, 2001
Seine Schwester, meine Urgroßmutter Franziska Migsch, lernte den aus Maria Wörth stammenden Josef Motschilnigg kennen.

Von den einst drei Gebäuden der ehemaligen Wirtschaft vulgo Lippitz ist am Beginn des 21. Jahrhunderts nur noch ein geringer Restbestand erhalten.  
Letzte Aktualisierung: 14.2.2024
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