Gemeinde
KLAGENFURT
KLAGENFURT
ZUGEHÖRIGE ORTE:
Innere Stadt, St. Veiter Vorstadt, Völkermarkter Vorstadt, Viktringer Vorstadt, Villacher Vorstadt, Annabichl, St. Peter, St. Ruprecht, St. Martin (Kohldorf), Viktring (Krottendorf, Stein, Straschitz), Wölfnitz, Hörtendorf
AUS DER GESCHICHTE:
Die Gründung des offenen Marktes Chlagenvurth erfolgte zwischen 1161 und 1181 durch Herzog Hermann von Spanheim. Im Jahre 1199 wurde der Name Klagenfurt erstmals urkundlich erwähnt.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts verlegte Herzog Bernhard von Spanheim, den man als Begründer der Stadt Klagenfurt bezeichnet, den Markt. 1287 tauchte zum ersten Mal ein Stadtsiegel mit dem heutigen Stadtwappen auf.
Im Jahre 1518 übergab Maximilian I. die Stadt den Landständen. Die Errichtung der Stadtmauern erfolgte im Jahre 1541. Immer wieder wurde die Stadt von Bränden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahre 1690 wurde Klagenfurt von einem schweren Erdbeben erschüttert. Nach der Revolution im Jahre 1848 erhielt Klagenfurt ein eigenes Statut.
Nach dem Ende des 1 . Weltkrieges wurde die Stadt 1919 für kurze Zeit von jugoslawischen Soldaten besetzt. Die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 entschied über den Verbleib jener Teile Klagenfurts, die von Jugoslawien beansprucht wurden. In der Zeit des 2. Weltkrieges hatte die Stadt durch zahlreiche Bombenangriffe schwer zu leiden. 1945 besetzten englische und jugoslawische Truppen die Kärntner Landeshauptstadt. Im selben Jahr wird mit dem Wiederaufbau begonnen.
In den folgenden Jahrzehnten erlebte die Stadt einen konstanten wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahre 1970 erfolgte die Grundsteinlegung für die Klagenfurter Universität.
Aus "Kärnten" - seine 131 Gemeinden, Kärntner Landesregierung; Eigenverlag 1995, S. 11-12.
Anmerkung: Schreibweise nach dem Original.
ZUR FAMILIE:
Im Frühjahr 2009 verstarb meine letzte Tante. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich davon überzeugt, dass meine Elterngeneration erforscht sei. Mein Vater hatte vier Brüder und drei Schwestern - und nie hat irgendjemand in der Familie von weiteren Geschwistern gesprochen. Da von allen die Geburtsdaten bekannt und durch Urkunden belegt sind, dachte ich gar nicht daran ihre Geburtseinträge zu suchen. In Gesprächen mit meinen Verwandten wurde die Vermutung laut, dass sie noch zwei weitere Geschwister gehabt haben soll.
Aber warum eigentlich nicht? Schnell und problemlos waren die gesuchten Einträge ausfindig gemacht. Und tatsächlich - zu meiner Verblüffung - stieß ich in einem der Bücher von Stein bei Viktring auf die Eintragung der Geburt einer bis dahin vollkommen unbekannten Tante namens Sophie. Verwunderlich ist das aber nicht, denn sie lebte nur 14 Monate ...
Kurz vor dem Ende des 19. Jahrhundert haben meine Großeltern, mit ihren beiden Söhnen Josef Rupert und Primus, Moosburg verlassen. Die folgenden, gemeinsamen Jahre waren von Armut und ständigen Wohnortswechseln geprägt.
Die erste "Station" in der Umgebung von Klagenfurt war Welzenegg. Tante Mitzi kam zur Welt. Es folgten ein paar Jahre in der Ortschaft Schmelzhütte, südlich von Klagenfurt. Tante Sophie, Tante Luzi und Onkel Simon wurden dort geboren. Inzwischen ist Josef Rupert, der erste Sohn, mit sechs Jahren im LKH Klagenfurt an Lungenentzündung gestorben. Mit vier Kindern musste wieder umgezogen werden. Diesmal in den Osten von Klagenfurt, nach St. Peter. Onkel Adolf erblickte das Licht der Welt.
Mein Vater Josef wurde drei Jahre später in der Gemeinde und Pfarre St. Ruprecht geboren. Zwei Jahre danach - fast auf den Tag genau - wurde Ursula in Albern, Tigring, geboren. Sie starb nach nur 14 Tagen an "Fraisen" (auch: Frais, Freisch, Freischlein mit der Bedeutung: Schrecken, Schlaganfall, Krämpfe, Tobsucht - einer damals weit verbreiteten Todesursache, die vor allem Kinder betraf) und wurde am Friedhof zu Tigring beerdigt.
Es dauerte nicht lange, wieder war ein Umzug notwendig, diesmal nach Stein bei Viktring. Das zehnte Kind, Tante Juli, wurde geboren. Weitere "Stationen" müssen gefolgt sein ...
1923 starb mein Großvater Mathias Kompein. Er wurde - wie sein Sohn Josef Rupert - in Klagenfurt am Friedhof "Terndorf" - heute "Zentralfriedhof Annabichl" - beerdigt.
Meine Großmutter Juliana Motschiunig konnte wieder eine Unterkunft in St. Ruprecht finden. Den Beruf "Leihoma" gab es damals noch nicht, trotzdem war sie mehreren Kindern Ersatzmutter. So wurde auch Onkel Friedel als kleiner Bub bei Oma abgegeben, wuchs bei ihr auf, und wurde dadurch zum Familienmitglied. Oma lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1960 in St. Ruprecht.
Letzte Aktualisierung: 30.11.2023